***** Für mich das düsterste Megadeth-Album - leider aber auch bei weitem nicht das stärkste... Mustaine hatte massive Drogenprobleme, pumpte seine Venen mit Heroin voll - auch seine Mitmusiker waren keine Waisenknaben. Auch wenn die Problemkinder Samuelson und Poland durch Behler und Young ersetzt wurden - sich selber von heute auf morgen zu ändern ist eben reichlich unrealistisch.<br><br>Dennoch beinhaltet das Album eine Reihe guter Songs; allen voran "Mary Jane"; ein sehr düsterer, verloren wirkender Song, der nicht wie vermutet von Cannabis handelt, sondern tatsächlich von einem Mädchen namens Mary Jane... Der Song wurde als Single/Maxi released und das Cover dazu wurde danach als Merchandising-Artikel verwendet, es gab dazu ein wunderbares, sehr beliebtes Megadeth-Shirt.<br><br>Auch eine Granate ist das ebenfalls sehr düstere "In my darkest hour", das dem 1986 verunglückten Metallica-Bassisten Cliff Burton gewidmet ist. Burton und Mustaine spielten 1983 zusammen bei Metallica, ehe Mustaine gefeuert wurde. Der Song widerspiegelt aber im Endeffekt nix anderes als Mustaines Zustand um 1987/88.<br>"Liar" ist auch gelungen, nur der Refrain hätte etwas mehr ausgebaut werden können - hierbei handelt es sich nicht um ein Sex Pistols-Cover, nein; in diesem Song rechnet Mustaine mit dem gefeuerten Chris Poland ab, der Gerüchten zufolge in seiner Not/Sucht Master Mustaines Gitarren geklaut und vertschuttet haben soll.<br>Allerdings handelt es sich bei "Anarchy in the UK", das Mustaine in "Anarchy in the USA" umwandelt, um ein Pistols-Cover. Sogar Steve Jones, der den Song mitunter komponiert hatte, gesellte sich bei der Aufnahme dazu und spielte die Gitarre ein. Da Megadeth auf fast allen Alben eine Cover-Version hatten, geht auch diese in Ordnung - gehört einfach dazu und gespielt ist es ja gut.<br><br>Nun, sicher kann die Scheibe nicht mit dem genialen Debüt oder "Rust in peace" mithalten - dennoch ist die Platte gelungen. Minus gibt es bei der Produktion, die meines Erachtens einfach nicht knallt. Vorallem die Drums klingen saftlos, wie dünne Peitschenhiebe... Da hätte man mehr draus machen können.<br>Ebenfalls Minus gibt es beim Cover; Megadeth, die - mal vom Debüt abgesehen - immer wieder mit obergeilen Covers aufwarteten, haben sich für "So far..." ein reichlich langweiliges Cover einfallen lassen - da gefällt mir das Cover zu den Singles "Mary Jane" oder "No more Mr. Nice Guy" um LÄNGEN besser.<br><br>Im Endeffekt ist es eine gute Platte mit ein paar guten Songs und 2, 3 Hängern - jedoch ist die Platte dreckig und ungeschliffen, dazu enorm düster - etwas, was Megadeth danach mehr und mehr abhanden kam. |