| ***** Nach den vorausgegangenen Drops hatte ich hohe Erwartungen an dieses Album, welchen es beim ersten Durchhören nicht wirklich gerecht werden konnte. Man muss dazu noch anmerken, dass ich noch nie ein Fan der Marketingstrategie, zahlreiche Songs vorab zu veröffentlichen, gewesen bin. <br><br>Trotzdem kann ich bestimmt sagen, dass das Album ein klarer Grower ist und viele Songs ihren vollen Glanz erst nach mehrfachem Anhören entfalten. Sowohl Glory Days als auch LM5 gefielen mir, trotz ihrer thematischen und stilistischen Unterschiede, sehr und Confetti schliesst sich ihnen gut an und kann mithalten. Es ist aber gleichzeitig auch nicht um Meilen besser. <br><br>In einem Jahr wie 2020 ist es aber auch schön ein Album voller hauptsächlich fröhlichen, unkomplizierten und unbekümmerten Songs zu erhalten. Besonders da sie, trotz diesen häufig mit «Bubblegum-Pop» assoziierten Adjektiven, hohe inhaltliche Qualität und sowohl einwandfreien Gesang als auch astreine Produktion mit sich bringen. Sicherlich das beste Little Mix Album bisher was diese zwei letzten Aspekte angeht. <br><br><br>Break Up Song:<br>War für mich als Erstsingle ursprünglich nicht der Hammer. Hat sich aber über die Monate seit der Veröffentlichung klar gesteigert und inzwischen höre ich den Song sehr gerne. Mir gefällt die 80er Nostalgie, der Aufbau und das Tempo. <br>5*<br><br>Holiday:<br>In der UK meines Wissens nicht überraschend ein Sommerhit. Ist für mich nichts besonders Spezielles, eine etwas typische Little Mix Single. Nicht schlecht, aber auch nicht super. <br>4*<br><br>Sweet Melody:<br>Ganz klarer Höhepunkt und der beste Song auf dem ganzen Album. Ich würde auch sagen, eines der besten Lieder, welches Little Mix bis jetzt überhaupt veröffentlich hat. Es ist einfalls- und abwechslungsreich (Siehe Lyrics «syncopated beat» und «song couldnt go on and on and on», ersteres wird gleich im Beat des Liedes selbst widergespiegelt, letzteres ist ein schöner Callback zu Break Up Song). Es hat einen hohen Energie- und Feelgoodfaktor. Sowohl Gesang und Produktion kommen hier hervorragend zur Geltung und zeigen, was Little Mix eigentlich draufhat. <br>6*<br><br>Confetti:<br>Hat mich auch erst nach mehrfachem Hören überzeugt. Mir gefällt die selbstbewusste Message, aber auch der Aufbau des Liedes. Besonders die unterschiedlichen musikalischen Backgroundelemente, welche abwechslungsreich eingesetzt werden und so verschiedene gesangliche Aspekte in den Vordergrund rücken. Kann bei zu vielem Anhören wahrscheinlich etwas langweilig werden. <br>4.5*<br><br>Happiness:<br>Nach Sweet Melody ein weiterer Höhepunkt des Albums. Wieder ein Song mit super Message und bereitet einem zusätzlich noch Freude mit der Energie und guten Laune, welche ausgestrahlt werden. Es wird Wert darauf gelegt die individuellen Stärken der verschiedenen Sängerinnen zu zeigen, statt diese alle gleichzeitig und übereinander anzuwenden. Finde ich sehr schön. Auch passiert im Aufbau nicht immer das, was am Ehesten erwartet würde: Nach der Bridge gibt es zum Beispiel einen weiteren Zwischenteil, und so etwas mehr Abwechslung, statt einfach in einen weiteren (gesteigerten) Chorus zurückzukehren. <br>6*<br><br>Not A Pop Song:<br>Ironie und Disstrack à la Little Mix. Könnte musikalisch leider noch etwas spannender gestaltet sein, aber es ist eine ganz klare Ansage. Einerseits die Ironie einen einwandfreien Popsong so zu betiteln und gleichzeitig auch die Metakritik und inhaltliche Ansage, dass man nicht den Bubblegumpop- und Barbieerwartungen entspricht, welche von früheren Labels und Manager oft erwartet wurde. Auch wird hier eine Anspielung auf eine frühere Aussage der Band gemacht, nämlich der Frust darüber für viele Personen oft eine guilty pleasure zu sein, statt das man einfach anerkennt, dass sie talentiert sind und sie deshalb gut findet. Schade wird das «I dont give a f*ck» nicht einfach direkt ausgesprochen. <br>5*<br><br>Nothing But My Feelings:<br>Gefällt mir persönlich überhaupt nicht, auch wenn die Ladies sich sehr für den Song ausgesprochen haben. Hier entspricht mir die Produktion tatsächlich mal überhaupt nicht, ich finde den Song musikalisch und gesanglich chaotisch und schalte bereits jetzt regelmässig weiter, wenn das Lied kommt. Gut: Nicht einmal 3 Minuten lang und hat ein paar schöne Highnotes. <br>2*<br><br>Gloves Up:<br>War ursprünglich etwas überrascht vom Anfang, aber der ist ja bei Power auch etwas speziell und auch das Lied gefällt mir sehr. Ist anbei auch ein guter Anschluss an Power, eine weitere regelrechte «Empowerment Anthem». Mir gefallen solche Songs, die von der eigenen Stärke, ohne Zusammenhang mit anderen Personen, sprechen. Das Lied bringt erneut schön die verschiedenen Stärken der Sängerinnen zum Vorschein. Einzig schade ist, dass nach dem zweiten Chorus nicht mehr wirklich etwas weiter gemacht wird und der Song schon bald zu Ende ist. Schöne Ode an Sia im Chorus. <br>6*<br><br>A Mess (Happy 4 U):<br>Auf die Gefahr hin, mich hier nur noch zu wiederholen: Auch in diesem Song gefällt mir die Message und die Art, die verschiedenen Stimmen zum Vorschein zu bringen. Ich finde es äusserst schön mal ein Trennungslied zu hören, in dem alte Partner sowie deren neue keine Bösewichte sind, sondern einfach eine Tatsache. Manchmal klappts halt einfach nicht. Finde den abwechslungsreichen stimmlichen Aufbau sehr bewegend, einziger Tiefpunkt ist für mich einfach die Bridge, die finde ich leider etwas unpassend. <br>5*<br><br>My Love Wont Let You Down:<br>Ist
nunja
schön aber langweilig. Ein, zwei Balladen hat es halt auf jedem Album, oft sind die von Little Mix auch sehr bewegend. Auch diese ist gesanglich einwandfrei und zeigt durch die einfach musikalische Begleitung, wie talentiert die vier Frauen sind. Auch die Aussage, immer füreinander da zu sein ist berührend. Aber trotz all dem: es langweilt mich einfach. Wird daher auch des Öfteren übersprungen. <br>3*<br><br>Rendezvous:<br>Beeindruckend wie hier über die bewusst leicht verstimmte Hintergrundmusik hinweg gesungen wird. Wurde meines Wissens bereits des Öfteren mit «Buttons» von den Pussycat Dolls verglichen. Ich finde das immer beeindruckend, wenn Künstler ihre Idole in ihrer eigenen Musik anhauchen können. Ich denke, das sollte so gut wie immer als Kompliment angesehen werden. Für mich tut dieses Lied was Nothing But My Feelings nicht schafft: hat nämlich einen ähnlichen Inhalt, aber dies wird musikalisch und produktionsmässig viel besser übermittelt. Zwar kein herausstechender Song, aber trotzdem gut. <br>4.5*<br><br>If You Want My Love:<br>Gefällt mir (ehrlich gesagt zu meiner eigenen Überraschung) ziemlich gut. Hat einen schönen Einfluss vom 2000er Boybandsound, was besonders im Chorus heraussticht. Aber auch hier wurde wieder schön mit den verschiedenen Stärken der Stimmen gespielt und zusätzlich mit nicht genau gleichen Abläufen in den Strophen für etwas Abwechslung gesorgt. <br>5*<br><br>Breathe:<br>Ist es nun Harry Styles am Anfang oder nicht? Produzent sagt ja, Band sagt nein. Die Debatte ist ehrlich gesagt auch das spannendste an diesem Song. Die bessere der zwei Balladen des Albums, finde ich es schade, dass die Produktion hier wieder etwas weniger gut rüberkommt als auf den meisten anderen Songs. Irgendwie stimmt für mich hier der Zusammenhang zwischen Strophe und Chorus nicht und auch das Zerhacken des Wortes Breathe finde ich schade, denke das würde «durchgesungen» besser klingen. Trotzdem: ein schöner Albumcloser und gesanglich natürlich auch einwandfrei. <br>3.5*<br><br><br>Break Up Song: 5*<br>Holiday: 4*<br>Sweet Melody: 6*<br>Confetti: 4.5*<br>Happiness: 6*<br>Not a Pop Song: 5*<br>Nothing But My Feelings: 2*<br>Gloves Up: 6*<br>A Mess (Happy 4 U): 5*<br>My Love Wont Let You Down: 3*<br>Rendezvous: 4.5*<br>If You Want My Love: 5*<br>Breathe: 3.5*<br><br>Confetti (Album): 4.58*<br>Runde hier also rein mathematisch, aber auch sonst gerne mit Fan-Bonus und etwas Wohlwollen, auf 5* auf. <br> Last edited: 19.11.2020 15:51 |