***** Hard- und Heavy-Metal Rock hatten es um 1976 herum schwer, sich beim breiten Publikum durchzusetzen, denn Pop und Discosound waren angesagt. Lediglich die arrivierten Topacts wie Deep Purple, Led Zeppelin, Black Sabbath, Grand Funk Railroad oder auch The Sweet konnten noch akzeptable Erfolge versuchen. Junge Bands dieses Genres hatten es dementsprechend schwer sich durchzusetzen. Dazu gehörte auch die in den frühen 70er Jahren gegründete britische Gruppe Judas Priest. Mit Rocka Rolla hatten sie Anfang 1975 ein ordentliches, wenn auch etwas holpriges Debütalbum vorgelegt, das aber weitesgehend überhört wurde. Musikalisch eierten sie zwischen Hardrock und teilweise langen Instrumentalpassagen. Die Untiefen ihres Debüts hatten sie auf Album Nummer 2 Sad wings of destiny ausgebügelt und setzten statt dessen auf kompromißlosen, knallharten Heavy-Metal Rock angesiedelt zwischen Black Sabbath und Deep Purple. Mit dem Opener Prelude beginnt das Album recht düster schicksalsschwanger. Mit Tyrant und Genocide geht es dann aber knallhart zur Sache: Donnernde Drums, ein fetter Baß, treibende Gitarren von K.K. Downing und Glenn Tipton sowie der röhrende Gesang von Bob Halford. Dann folgt mit Epitaph ein kleiner Rückschlag. Die süßliche Ballade ist musikalisch angesiedelt irgendwo zwischen Walker Brothers und Bee Gees. Bob Halford beweist, daß solche Stücke nicht unbedingt sein Metier sind. Nahtlos geht das Stück in Island of domination über, einen weiteren knallharten, kompromißlosen Rocker. Mit dem 7:45 Minuten langen Victim of changes folgt ein echter Höhepunkt des Albums. In dem Rocker kann sich vor allem in der über zwei Minuten langen Schlußsequenz Sänger Bob Halford (stimmlich) richtig austoben. Ripper ist ein solider Rocker ohne echte Höhen und Tiefen. Die Rockballade Dream Deceiver dagegen ist ein echtes Highlight, das streckenweise angenehm an die großen Balladen von Deep Purple erinnert, ohne allerdings eine Kopie davon zu sein. Das Schlußstück, der treibende Rocker Deceiver" erinnert an Black Sabbath und rundet den positiven Gesamteindruck diesen rundum gelungenen Albums ab. |