****** Nach dem Erfolg des Anfang 1977 veröffentlichten Albums Animals und einer anschließenden Welttournee herrschte bei Pink Floyd Funkstille. Immer wieder verbreiteten Musikjournalisten, die Gruppe stehe kurz vor ihr Auflösung. Nahrung bekamen diese Gerüchte dadurch, daß Mitte 1978 kurz hintereinander David Gilmour und Richard Wright Soloalben veröffentlichten. Was aber keiner ahnte war, daß Ober-Floyd Roger Waters gerade damit beschäftigt war, eine ihm seit Jahren im Kopf herumschwirrende Idee auszuarbeiten und einen der größten Geniestreiche der Musikgeschichte vorbereitete. Unterdessen hatten seine Bandkumpels David Gilmour, Richard Wright und Nick Mason genug Freizeit, um entweder das Leben zu genießen und/oder eine musikalische Ideen zu verwirklichen. David Gilmours erstes Soloalbum, schlicht David Gilmour betitelt, stieß bei der internationalen Musikkritik auf wenig Gegenliebe. In ihren Augen wirkte in Zeiten auf Punk und New-Wave seine Musik, wie die Musik von Pink Floyd im Allgemeinen, als antiquiert und extrem langweilig. Schließlich hatte sich einst Johnny Rotten I Hate Pink Floyd auf sein T-Shirt gekritzelt, und wenn er diese Meinung vertrat, dann mußten progressive Musikkritiker ins gleiche Horn stoßen. Überhaupt, wer brauchte 1978 die Musik eines B.O.F. (Boring Old Fart) wie David Gilmour? Diese Frage war schnell beantwortet: Pink Floyd Süchtige und all die, die handwerklich exzellent gespielte und harmonische Rockmusik zu schätzen wußten. Und die wurden von David Gilmours erstem Soloalbum nicht enttäuscht, ganz im Gegenteil. In Frankreich spielte er zusammen mit dem Bassisten Rick Wills und dem Schlagzeuger Willie Wilson ein sehr feines Album ein, das zwar zeitweise etwas an die Musik von Pink Floyd erinnert (kein Wunder, schließlich hatte David mit seinem Gitarrenspiel den Sound von Pink Floyd maßgeblich mitbestimmt), aber keineswegs eine Kopie war. In den 9 exzellent gespielten und sehr gut arrangierten und produzierten (die Produktion hat David selber übernommen) spannen David und seine Mitstreiter einen sehr harmonischen und kompakten Bogen zwischen harmonischen Klängen wie etwa das wunderbare, fast magische Theres No Way Out Of Here, sehr rockigen Klängen Cry From The Street oder Deafinitely oder bluesbeeinflußter Musik wie das magische No Way. Alles in allen in David Gilmours erstes Soloalbum kein Meisterwerk, bietet aber sehr schöne harmonische und abwechslungsreiche Musik (was wohl auch Davids Absicht war), streckenweise der ideale Soundtrack zum entspannen. Last edited: 11.06.2006 17:15 |