****** Ein weitgehendst vergessener Juwel des frühen Schweden-Death Metal! Wer jedoch auf alte Entombed, Dismember oder auch ein bisschen Grave steht, kommt an dieser Platte nicht vorbei!!<br><br>Bereits 1989 rumpelten Carnage mit dem späteren Carcass-Gott Michael Amott auf den Demos "The day man lost" und "Infestation of evil" rum und gehörten neben Nihilist zu den Speerreitern des skandinavischen Death Metals. 1990 holten sie den späteren Dismember-Grunzer Matti Kärki in's Boot und zockten in den legendären Sunlight Studios in Stockholm die vorliegende Knüppelscherbe ein!<br><br>Wie die Kollegen von Entombed spielen Carnage eine tiefgestimmte, nicht bloss schnelle, sondern äusserst brutal-variable, weil teilweise schleichende Art des Death Metals, der sich von den Genre-Formenden Kollegen aus der USA durch doch anwesende Eingängigkeit unterscheidet! Keiner würde zB Carnage mit Morbid Angel vergleichen. Dann schon eher mit den düsteren Autopsy aus San Francisco!<br><br>So wird mit "Dark recollections" gleich deftig gestartet - den ersten Höhepunkt erreicht das Album mit "Blasphemies of the flesh", das düster und böse wie ein Vulkan explodiert. Die Sunlight-tyischen Gitarren in "Gentle exhuing", das teilweise fast mit Grindcore-artigen Passagen aufwartet, um danach wieder ultralangsam und mit gepitchten Vocals zu schocken, setzen die Trades. Ein äusserst abwechslungsreicher Track.<br>So geht es eigentlich weiter - das Album umfasst inklusive Outro 10 Tracks, die kurzweilig und abwechslungsreich aus den Boxen geschossen kommen. Zumindest, wenn man mit dieser Art Metal was anfangen kann - für Genre fremde Ohren muss das wie ein Haufen Chaos oder ein Verkehrsunfall in der Hölle klingen. <br>Damals neu, aufregend und deswegen absolute Pionierarbeit in Sachen DM in Schweden. Somit eine ganz wichtige Platte mit veredeltem Coverartwork, als Vinyl heute eher schwer zu bekommen.<br>Auf der Scheibe wird Johnny Dordevic als Bassplayer angegeben, doch in Wahrheit zockte Amott den Bass ein. Dordevic wird auch auf Entombeds Zweitling "Clandestine" als Sänger kreditiert, singt darauf jedenfals auch so ziemlich nicht. Allgemein kann man "Dark recollections" als Einfluss auf "Clandestine" sehen!<br><br>Als Death Metal-Fan, vorallem als Anhänger des Sweden-Death oder der Sunlight-Produktionen, kommt man an der Carnage-Scheibe nicht vorbei!<br>Die aus Carnage resultierenden bands wie Dismember oder später Arch Enemy stehen heute für sich und das zeigt deutlich auf, welchen Stellenwert Carnage haben! <br><br>Ein MUSS für jeden Metal-Fan der extremeren Sorte! Last edited: 25.01.2009 13:33 |