***** Mit Björk bin ich bis heute nie richtig warm geworden. Ich habe es vor längerer Zeit mit ihrem letzten Album "Biophilia" probiert, doch es war mir viel zu anstrengend. Deutlich besser gefällt mir da ihr früheres Album "Homogenic", welches mit "Hunter" und "Joga" ihre besten mir bekannten Songs enthält. Ebenso klasse finde ich auch "It's Oh So Quiet". Dem gegenüber stehen aber wie gesagt auch viele mühsame Nummern; dennoch hat mich das überraschend erschienene neue Album "Vulnicura" sofort neugierig gemacht.<br><br>Zu meiner Freude weißt bereits der sehr starke Opener "Stonemilker" große Ähnlichkeiten mit eben jenem Album "Homogenic" auf, und das zieht sich durch einen Großteil von "Vulnicura". Dieser Eindruck entsteht durch den großzügigen Einsatz von Streichern. Somit stellt gleich das erste Lied den fulminanten Höhepunkt des Albums dar, der am ehesten noch erreicht wird vom epischen "Black Lake", das düstere, aber doch irgendwie idyllische Bilder vor dem inneren Auge vorbeiziehen lässt. Ein Glanzstück!<br>"History Of Touches" ist ein kleines, aber feines elektronisches Intermezzo, der durch seine normale Laufzeit von drei Minuten zwischen den langen Tracks etwas aus dem Rahmen fällt.<br><br>Große Teile des Albums sind eher ruhig gehalten, doch "Notget" und "Atom Dance" weisen dominantere Beats auf, die sich sogar relativ schnell ins Ohr schrauben.<br><br>Auf textlicher Ebene tut sich sehr viel; Björk verfasst höchst emotionale, bildreiche Lyriks, die erkundet werden wollen. Ich bin gerade noch dabei, alles zu erfassen, was die Isländerin uns mitzuteilen hat.<br><br>Gerne hätte ich die Höchstnote gezückt, doch Beiträge wie "Family", "Mouth Mantra" und "Quicksand", die nirgendwo hinführen und dabei auch noch leichtes Nervpotential aufweisen, trüben den Gesamteindruck leider etwas. Daher kann ich nur eine gute 5 geben. Damit hat es Björk aber immerhin geschafft, mich weiter für ihre spezielle Stimme und ihre einzigartige, gewöhnungsbedürftige Vortragsweise zu sensibilisieren. |