**** Was soll eine Gruppe noch spielen, wenn sie gleich mit ihren ersten 3 Alben und 6 Singles einen Erfolg nach dem anderen feiern konnte und in den USA mühelos auch die größten Stadien füllt? Diese Frage werden sich wohl auch Mick Jones & Co. für ihr drittes Album Head Games gestellt haben. Beweisen mußten sie es niemanden mehr und auf musikalische Experimente waren sie schon gar nicht angewiesen. Deshalb spielten sie mit Head Games ein Album ein, daß musikalisch keinen Millimeter von ihren ersten beiden Alben abwich. Das Album beginnt mit Dirty White Boy, der ersten Singleauskopplung. Allerdings konnten sie mit dieser im August 1979 erschienenen Single nicht an die Hiterfolge der Jahre 1977/78 anknüpfen. Zwar erreichte das Stück im Herbst 1979 die amerikanischen Top 20, blieb aber hinter den Erwartungen zurück. Der gradlinige Rocker ist zwar nicht übel, fällt aber im Gegensatz zu Hits wie Cold As Ice oder Hot Blooded nicht weiter auf. Sehr eingängig klingt Love On The Telephone, ein gradliniger Rocker. Gradlinig und eingängig, aber nicht besonders ist Women, das als dritte Singleauskopplung im Frühjahr 1980 ein kleiner US-Hit war. Das Intro von Women klingt wie eine Vorwegnahme ihres späteren Superhits Urgent. Der Rocker Ill Get Even With You bietet Foreigner wie gehabt, mit einer klaren Melodieführung, eingängigem Refrain und schönen Instrumentalteilen. Allerdings ist dieser durchaus interessante Titel nur für echte Foreigner Fans wirklich interessant. Seventeen ist ein solider Rocker, der allerdings mehr ein Mitläufer als ein wirklich guter Titel ist. Der gemäßigte Rocker Head Games vereinigt einmal mehr alle positiven Foreigner Eigenschaften: Klare Melodieführung, eingängiger Refrain und sehr sauber gespielt. Musikalisch steht Head Games in der Tradition ihrer großen Hits der Jahre 1977/78. Als zweite Singleauskopplung erreichte das Stück zur Jahreswende 1979/80 eine Plazierung in den amerikanischen Top 20 und war somit die erfolgreichste Singleauskopplung aus dem dritten Album. Fast ungewohnt new-wavig klingt das recht poppige The Modern Day, ein Stück, das einen guten Singlehit abgegeben hätte. Eine Klasse für sich ist Blinded By Science, dem mit Abstand besten Stück des Albums. Das etwas verhaltene Do What You Like ist ein typischer Albumtitel, der zwar soliden Durchschnitt bietet, aber nicht so recht überzeugen kann. Rev On The Red Line klingt wie eine Vorwegnahme des 80s Mainstream-Rocks. Das Stück ist sehr solide, weiß aber auch nicht so recht zu überzeugen. Alles in allen ist Head Games ein solides Album, das zwar den Fans die Musik bot, die sie von ihrer Gruppe hören wollten, aber nach den beiden tollen Vorgängern nicht so recht in die Gänge kommt. Es hat zwar einige wirklich gute Momente, wartet aber auch mit doppelt und dreifach so vielen Längen auf. Dementsprechend war das Album in den USA auch nicht mehr ganz so erfolgreich wie Foreigner und Double Vision. |